Geburtsdatum
10.01.1978
Sportart
Karate
Saisonbestleistung
3. Platz bei der EM (WUKF) in der Gruppe Kumite Veteran B in Antibes/Frankreich
Dein sportlicher Werdegang (kurz):
Ich habe im Alter von 9 Jahren mit dem Karatetraining begonnen und betreibe diese seit 1987 ohne Unterbrechung. Im Mai 1997 legte ich meine Prüfung zum 1. Dan (Schwarzer Gürtel) im deutschen Karate Verband (DKV) ab. Meine letzte Prüfung zum 4. Dan habe ich 2008 bestanden und war damals der jüngste, der diese Prüfung bestanden hatte. Meinen ersten großen Wettkampferfolg erzielte ich 1995 mit dem Sieg der Landesmeisterschaften. Die Verbandspolitik des DKV/WKF und die Änderung des Wettkampfregelwerks veranlasste 2013 meinen Trainer zu einem Verbandswechsel hin zum WUKF. Bedingt durch die anderen Altersklassen habe ich als Breitensportler die Möglichkeit, wieder ganz vorne mitzukämpfen.
Dein größter sportlicher Erfolg:
2016 2. Platz bei der WM (WUKF) in der Gruppe Kumite Veteran A in Dublin/Irland.
Wie bist du zu dieser Sportart gekommen?
Den Funken für das Karate weckte mein Vater, der ebenfalls Karate betreibt, in mir. Er erzählte oftmals wie hart und anstrengend Karate sei und dass nur wenige das Training überhaupt durchhielten. Seine Geschichten hörten sich sehr abenteuerlich an, da war die Rede von Lehrern, die sich auf die Rücken der Schüler setzten, damit diese bei der Dehnung weiter runterkamen oder die Beine wurden einem mit Gewalt auseinander gegrätscht, damit man in den Spagat kam. Desweitern erzählte er von so harten Körpertreffern, dass er sogar bewusstlos wurde. Naja, wenn man das jetzt so liest, könnte man fast denken, dass ich wohl nicht ganz normal war….wie auch immer, ich wollte auch einer von den harten Jungs werden – einer der nicht aufgeben würde. So stand ich im Sommer 1987 beim Freund meines Vaters in der Trainingshalle und bin seitdem dabei. Nach ca. 4 Jahren wechselte ich von dort in die Erwachsenen Gruppe meines Vaters, der seitdem mein Trainer ist. Dies und dass ebenfalls meine Mutter und Schwester am Training teilnehmen, ist für mich ein großes Privileg.
Was treibt dich an, wenn du mal unmotiviert bist?
Sport bedeutet für mich Leidenschaft pur. Es ist die eine Sache, für die man brennt. Für die man bereit ist, sich zu quälen, um die eigenen Grenzen neu zu definieren und voller Stolz auf das geleistete zurückblicken kann. Sei es durch das erlernen neuer Abläufe, der Sieg einer Meisterschaft, der Näherung der perfekten Technik oder einfach nur durch die Überwindung des inneren Schweinehundes. Es ist der Ausgleich zum Alltag, ein Kurzurlaub für die Seele, in dem man gezwungen ist, durch die Fokussierung auf das Training den Alltag loszulassen und so entspannter wieder nach Hause kommt. Für mich ist am Sport das schöne, dass alles andere in den Hintergrund gerät. So wird die Schulbildung, Beschäftigungsverhältnis, Religion, Geschlecht oder Nationalität zu Nebensache, weil einem die Leidenschaft für den Sport eint. Ich habe im Karate für mich den idealen Begleiter gefunden, da es durch die vielen Facetten so viel zu bieten hat und man sich ständig weiter entwickeln kann, wenn man sich nur bemüht. Vorbilder sind für mich ganz klar die japanischen Meister, welche beweisen, dass durch ihr Training auch im hohen Alter noch eine Bewegung voller Energie und Geschmeidigkeit stecken kann.
Was ist dein Ziel für die nächste Saison?
Einfach nur Gewinnen auf den Wettkämpfen. So viel Gold wie möglich, im Training an Zufriedenheit und auf Lehrgängen an Erfahrung. Mein großes Ziel in diesem Jahr, auf das ich hinarbeite, wird die EM in Polen sein.